St. Marien-Kirche Eddelak

Als eigenständiges Kirchspiel wird Eddelak erstmals 1281 erwähnt. Schutzpatronin ist Maria, die Mutter Jesu, die Schutzpatronin auch von ganz Dithmarschen. Ihr wurden hier allein fünf Kirchen geweiht. Mit der Reformation setzten einige bauliche Veränderungen ein. Weihwasser, ewiges Licht und Beichtstuhl verschwanden aus der Kirche. Statt der bisherigen Gottesdienstformen wurden nun Predigten gehalten. Noch eine wichtige Änderung brachte die Reformation. Die Pastoren konnten heiraten. Damit begann die in aller Stille vorgenommene segensreiche Tätigkeit der Pastorenfrauen. Der erste evangelische Pastor in Eddelak hieß Heinrich Roß und soll ein Schüler Luthers gewesen sein.

Da die mittelalterliche Kirche baufällig geworden war entschloss man sich 1740 für einen Neubau, den der schwäbische, in Heide ansässige, Baumeister Johann Georg Schott realisierte. Aus dem alten Gotteshaus stammen eine der ältesten Erztaufen (13. Jahrhundert) und ein spätgotisches Triumphkreuz (1520).

Der Saalbau mit Tonnengewölbe, Seitenemporen und spätbarockem Kanzelaltar stammt aus der Zeit der Aufklärung. Das Drape-Epitaph von 1619 aus Sandstein, Marmor und Alabaster gilt dem Gedenken an Heinrich Drape, der von 1587 bis 1609 Pastor in Eddelak war. Die erste Orgel von 1763 wurde 1842 und 1976 erweitert. Der 24 m hohe Glockenturm aus Holz von 1676 mit Marienglocke von 1703 wurde mehrfach erneuert.

Als der alte Friedhof bei der Kirche nicht mehr ausreichte, wurde auf der anderen Straßenseite fünf Minuten von der Kirche ein neuer angelegt und am 25. Mai 1832 mit der ersten Bestattung feierlich eingeweiht. Der Verstorbene war 90 Jahre und 9 Monate alt geworden. Am Tage seiner Beerdigung starb auch seine 72 Jahre alte Frau. Sie wurde neben ihm beigesetzt.

Der Stein, der ihnen zu Ehren gesetzt wurde, ist noch vorhanden. Die jetzt nicht mehr lesbare Inschrift lautete: „Neu und alt vereinigt sich, als der älteste Mann verblich, dessen Leich wunderbar hier die allererste war. Kurz darauf ward auch seine Frau, gleichfalls Leiche alt und grau, in dies erste Grab gesenkt. Beider man noch spät gedenkt!“
Text: Jochen Bufe

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